Wie groß ist überhaupt die Gefahr, dass ich Brustkrebs habe/bekomme?
In Deutschland erkranken nach Auskunft des Robert Koch Instituts jedes Jahr rund 70.000 Frauen neu an Brustkrebs. Jedes Jahr versterben ca. 17.000 Frauen daran. Das Brustkrebsrisiko nimmt mit zunehmendem Alter zu. Das mittlere Erkrankungsalter liegt bei etwas über 60 Jahren. Rein statistisch gesehen muss jede zehnte Frau damit rechnen, im Laufe ihres Lebens Brustkrebs zu bekommen. Das Erkrankungsrisiko ist aber nicht in jedem Alter gleich. Selten betroffen sind jüngere Frauen. Das Risiko steigt mit dem 40. und besonders mit dem 50. Lebensjahr deutlich an. Doch diese Zahlen sagen wenig über das individuelle Risiko aus, an Brustkrebs zu erkranken. Dies lässt sich schwer ermitteln. Es hängt von vielen Faktoren ab, u. a. vom Lebensstil (Alkohol, Nikotin, Übergewicht, Bewegungsarmut), der genetischen Disposition (familiäre Belastung) und den so genannten reproduktiven Faktoren (wann setzte die erste Regelblutung ein, Schwangerschaften, Stillzeit und Menopause etc.)
Warum ist eine Teilnahme empfehlenswert?
Eine regelmäßige Teilnahme am Mammographie-Screening kann die Entstehung von Brustkrebs nicht verhindern, verbessert aber die Chance, Brustkrebs so früh zu entdecken, dass er besser behandelbar ist.
Welche Nachteile und Belastungen sind möglich?
Die Strahlenbelastung ist bei der qualitätsgesicherten Mammographie als gering einzuschätzen.
Ergibt sich bei dem Mammographie-Screening ein verdächtiger Befund, werden die Frauen zur Abklärungsdiagnostik eingeladen. Bei einem Großteil dieser Frauen erweist sich der Verdacht als unbegründet. Diese „falsch positiven Befunde“ können für die Dauer der Klärung eine psychische Belastung darstellen. Im Rahmen der Qualitätssicherung wird darauf geachtet, dass die Vorgaben über die Anzahl der zur Abklärung eingeladenen Frauen und der Zeitraum bis zur endgültigen Klärung, entsprechend den Krebsfrüherkennungsrichtlinien, kurz sind.
Im Rahmen der Früherkennung sind Überdiagnosen denkbar. Das bedeutet, es wird die Diagnose Brustkrebs gestellt, aber diese Krebserkrankung wird der Frau in ihrem Leben keine Probleme bereiten, da der Tumor z.B. sehr langsam wächst und sie vorher aus anderem Grund verstirbt. Diese Fälle sind nach heutigem Kenntnisstand nicht vorausschauend zu identifizieren und müssen daher behandelt werden. Über die Anzahl dieser Fälle existieren nur Schätzungen. Diese Problematik fand unter anderem Berücksichtigung bei der Begrenzung des Mammographie-Screeningprogrammes auf Frauen in einem Alter zwischen 50 und 69 Jahren.